Dieser Beitrag zur Fachtagung im November 2012 an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. in Heiligenkreuz, die unter dem Thema „Die Mitte der Theologie von Joseph Ratzinger / Papst Benedikt XVI.“ stand, ist im gleichnamigen Tagungsband, herausgegeben von Abt Maximilian Heim und Justinus C. Pech, in der Reihe „Ratzinger-Studien“ als Band 6 im Pustet-Verlag Regensburg im Juni 2013 erschienen.

Wir danken dem Verlag und den Herausgebern für die Erlaubnis der Veröffentlichung auf der Homepage der Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI.-Stiftung.

Michaela Christine Hastetter
Pneumatologische Ergänzung zum Zusammenhang von Liturgie und Christologie bei Joseph Ratzinger

Zu Recht wird bei der Theologie der Liturgie von Joseph Ratzinger immer wieder die innere Verwobenheit von Liturgie und Christologie betont, hatte dieser doch selbst einmal gesagt: „Das Entscheidende [sc. bei der Liturgie] ist […] der Primat der Christologie.“1 In diesem kleinen Beitrag soll ergänzend zum christologischen Primat auf die pneumatologische Verankerung der Liturgie bei Ratzinger eingegangen werden, um auf diese Weise nicht zuletzt seine Nähe zur liturgischen Theologie der Ostkirche aufzuzeigen. Gehen wir dazu in drei Schritten vor.

1) Geistbestimmter Gottesdienst statt Menschenwerk

„Das Entscheidende [sc. bei der Liturgie] ist der Primat der Christologie.“ Diese Aussage hat aber noch einen Nachsatz: „Liturgie“, so Ratzinger „ist Werk Gottes oder sie ist nicht“2 – sie geht vom „Zuerst Gottes und seines Handelns“3 aus. Damit ist liturgisches Handeln immer und an erster Stelle actio Dei, das „Handeln Gottes selbst“4. Liturgie, die vom Primat des Handelns Gottes gekennzeichnet ist, setzt für Ratzinger die Kirche voraus, „jenes neue Wir […], in dem das Ich erst seinen Grund und seine Bleibe gewinnen kann.“5 Dem Verständnis der Liturgie als actio Dei stellt Ratzinger ein anderes liturgisches Konzept gegenüber, dem auch eine andere Vorstellung von Kirche zu Grunde liegt: das der selbstagierenden Gruppenliturgie,6 in der alle handeln, alle Subjekt werden wollen, aber dabei das Wesentliche verlieren. Denn mit dem Verschwinden des gemeinsamen Subjekts der Kirche verschwinde auch der eigentlich Handelnde der Liturgie. „Die Gruppe feiert sich selbst, und gerade so feiert sie gar nichts. Denn sie ist kein Grund zum Feiern. Deswegen wird die allgemeine Aktivität zur Langweile.“7 Selbstgemachte Liturgie ist für Ratzinger Menschenwort, auf Sand gebaut, geistlose Kreativität, womit erst auf dieser Negativfolie die verborgene pneumatologische Dimension in seinem Liturgieverständnis aufscheint, das beim Handeln Gottes ansetzt.8 Nach Ratzinger ist nun gerade dieser Primat des Handelns Gottes in den liturgischen Reformbewegungen außer Blick geraten, was für ihn ein Paradox darstellt: Gott, der eigentlich Handelnde in der Liturgie entschwindet.9 Diese Spannung zwischen dem Handeln Gottes und dem rein menschlichen Tun zieht sich wie ein roter Faden durch seine liturgischen Überlegungen.

Somit stellt sich die Frage, ob dann in der Liturgie überhaupt eine, um es einmal modern auszudrücken, ,Kooperation’ zwischen Gott und Mensch stattfinden könne? Ratzinger löst dieses Problem theologisch über die Inkarnation unter Bezugnahme auf ein Wort des hl. Irenäus. Der Sinn der Inkarnation sei es gewesen, dass sich der Geist in Jesus an das Fleisch gewöhnt habe; umgekehrt müsse sich das Fleisch an den Geist gewöhnen, an Gott, um gottfähig zu werden.10 Wo aber nimmt die Teilhabe des Menschen am Handeln Gottes in der Liturgie konkrete Gestalt an? Für Ratzinger geschieht diese participatio am Handeln Gottes in erster Linie durch die Annahmebitte bei der oratio.11 Das Opfer sei zwar schon angenommen, aber in der Liturgie müssten wir darum bitten, dass es unser Opfer werde, „dass wir selbst […] ‚logisiert’, logos-gemäß und so wahrer Leib Christi werden […]. Diese Bitte selbst ist ein Weg, ein Unterwegssein unserer Existenz in die Inkarnation und die Auferstehung hinein.“12 In dieser eigentlichen Aktion fallen für Ratzinger die Grenzen zwischen Priestern und Laien, da die „Teilhabe an dem, was kein Mensch tut, sondern der Herr selber und was nur er selber tun kann, […] für alle gleich“13 ist. Für alle gelte nach 1 Kor 6,17 das Gleiche, „dem Herrn anzuhangen und eine einzige pneumatologische Existenz mit ihm zu werden“14. Nach Ratzinger geht es in dieser pneumatologischen Kooperation darum, „dass letztlich der Unterschied zwischen der actio Christi und der unseren aufgehoben werde. Dass es nur noch eine actio gebe, die zugleich die seinige und die unsrige ist – die unsrige dadurch, dass wir mit ihm ‚ein Leib und ein Geist’ geworden sind. Die Einzigartigkeit der eucharistischen Liturgie besteht eben darin“, so seine Zusammenfassung, „dass Gott handelt und dass wir in dieses Handeln Gottes hineingezogen werden. Alles andere ist demgegenüber sekundär.“15 Auch wenn das Sekundäre einen eigenen Stellenwert in der Liturgie habe (Vorlesen, Singen, Herbeitragen der Gaben), müsse das Agieren aufhören, wenn das Eigentliche komme, nämlich die oratio. Nur diese kann der actio Gottes genügend Raum geben. Damit wird für ihn das äußere Handeln in der Liturgie sekundär und muss vor allem jeder Theatralik entbehren, worin er das große Defizit der liturgischen Erziehung sieht.16 Die oratio wiederum, in der der Mensch in der Liturgie handelnd hinzutritt, darf aber nicht als geistlicher Aktivismus verstanden werden. Denn der innerste Anspruch der Liturgie versteht sich nach Ratzinger in Rückbezug auf Guardini als ein Lernprozess im Heiligen Geist: Es geht darum Liturgie verstehen zu lernen „als das vom Heiligen Geist selbst gewirkte und gelenkte Beten der Kirche, in dem Christus immerfort neu gleichzeitig wird mit uns, in unser Leben hineintritt“17.

Ratzinger denkt nicht nur Liturgie an sich vom Handeln Gottes aus als ein geisterfülltes und geistgewirktes Geschehen. Auch die liturgischen Riten, die sich ohne Hast und gewaltsames Machen entwickelt haben, sieht er als etwas unter der Führung des Heiligen Geistes Gewachsenes.18 Ja sogar die Liturgische Bewegung im 19. und 20. Jahrhundert mit ihrem Anliegen, Liturgie zu bewahren und zu erneuern, bezeichnet er mit Verweis auf SC 43 als ein pneumatologisches Ereignis, ein neues Hindurchziehen (transitus) des Heiligen Geistes durch seine Kirche, das vom Konzil seine Bestätigung erfahren habe.19

Neben dem grundsätzlichen pneumatologischem Verstehen der Liturgie, das mit dem Primat des Christologischen eine untrennbare Einheit bildet, hat Joseph Ratzinger eine Reihe von liturgischen Einzelfragen stärker pneumatologisch akzentuiert – besonders solche, die in den Bereich des Künstlerischen hineinragen, wie die Kirchenmusik, den Kirchenbau und die Kunst der Ikonen.

2) Die pneumatologische Akzentuierung liturgischer Einzelfragen

Am ausführlichsten beruft sich Ratzinger bei der Kirchenmusik, insbesondere beim Singen, auf das Wirken des Heiligen Geistes. Der Gesang in der Liturgie ist für ihn das Geist-Ereignis schlechthin.20 Vom geistinspirierten Gesang Davids und seiner Psalmen schließt Ratzinger auf das Singen in der Liturgie: „Der Heilige Geist ist es, der zuerst David und dann durch ihn Israel und die Kirche singen lehrt, ja das Singen ist als Übersteigen des gewöhnlichen Redens als solches ein pneumatologisches Ereignis.“21 Das heilige Pneuma spricht, seufzt und dankt in uns, wenn wir singen und spielen vor dem Herrn.22 Daher entsteht für ihn „Kirchenmusik […] als ,Charisma’, als Geistgabe: Sie ist die wahre ‚Glossolalie’, die neue, vom Geist kommende ,Zunge’. In ihr vor allem ereignet sich die ‚nüchterne Trunkenheit’ des Glaubens – Trunkenheit, weil alle Möglichkeiten der bloßen Rationalität überschritten werden […], nüchtern […], weil Christus und der Geist zusammengehören, weil diese trunkene Sprache doch ganz in der Zucht des Logos bleibt.“23 Während geistliche Kirchenmusik den Menschen reinige und verwandle, verführe und betäube die ekstatische heidnische Musik der Völker den Menschen. Ratzinger negiert hier nicht das Sinnenhafte der Musik, sondern sieht es im größeren Zusammenhang mit der „Bewegung der Vergeistigung in der Schöpfung, im Aufnehmen der Schöpfung in die Seinsart des Heiligen Geistes und im Verwandeln der Schöpfung durch die Aufnahme des Geistes“, so „wie es im gekreuzigten und auferstandenen Christus vorvollzogen ist“ 24. Die Aufnahme der Musik in die Liturgie bedeutet für ihn daher die Aufnahme in den Geist, Verwandlung und Auferstehung.25 Durch die Musik geschehe „eine neue Einheit aller Wirklichkeit“26: Sie erwirkt die Fleischwerdung des Wortes und die Geistwerdung des Fleisches. Verleiblichung und Vergeistigung gehen in ihr ineinander.27

Ähnliches gilt für das Zueinander von steinernem (Kirchen)bau und dem Bau aus lebendigen Steinen: Der Geist ist es, der die Steine aufbaut; wo er nicht baut, bleiben nach Ratzinger die Steine stumm.28 Und umgekehrt, wo kein Geist am Werk ist, werden die Dome zu Museen, denn nur der Glaube kann die Dome lebendig halten.29 „Die Größe unserer Geschichte und die finanzielle Potenz“, so Ratzingers Warnung, „retten uns nicht. Wenn der Geist nicht baut, baut das Geld vergebens“30. Die enge Verwobenheit von Vergeistigung und Inkarnation, die Ratzinger hier wieder betont, da der Geist sich im Kirchenbau einen Leib schafft, ein Haus aus den Steinen der Schöpfung,31 hat auch konkrete Folgen für die Kirchenarchitektur und die sakrale Raumgestaltung. Ratzinger warnt vor sich von der Schöpfung abschließenden Betonbauten32. Der Kirchenraum ist in die Weite der Schöpfung hineingestellt, er tritt in Berührung mit ihr und soll „so zugleich das hoffende Unterwegssein auf den kommenden Herrn hin in Bewegung bringen“33.

Auch bei den Ikonen tritt eine pneumatologische Akzentuierung hervor. Sie sind für Ratzinger übereinstimmend mit der Ostkirche keine Widergaben eines empirischen Geschehens; vielmehr öffnet sich die Ikone hin auf die Transparenz des Geistes, weil sie mehr schauen lässt als die materielle Oberfläche, als das Messbare und das Wägbare.34 In ihrem Sehen werde das Empirische überstiegen und Christus sozusagen im Taborlicht erblickt. Mit dieser von der Lichtmetaphorik durchdrungenen Ikonentheologie sieht Ratzinger in der Ikone selbst die Bewegung der gesamten Liturgie eingefangen, den „Weg dem ‚Osten’, dem wiederkommenden Christus entgegen.“35 Die Christologie der Ikone trage, so Ratzinger, trinitarischen Charakter: „Es ist der Heilige Geist, der uns sehend macht, dessen Wirken immer eine Bewegung auf Christus zu auslöst. Jenes Schauen […] schenkt uns zugleich den Blick auf den Vater.“ 36

3) Liturgie in West und Ost – christologisch-pneumatologische Synthese

Wenn wir von diesen skizzenhaft gebliebenen Anmerkungen zum Stellenwert des Heiligen Geistes in Ratzingers Liturgieverständnis nun den Bogen zur Ostkirche schlagen wollen, so lässt sich im historischen Rückblick Folgendes konstatieren: Seit dem Mittelalter wurde im Liturgieverständnis des lateinischen Westens ein christologisch-inkarnatorischer Schwerpunkt gesetzt mit der Betonung des Leidens Christi, der Vergegenwärtigung seines Opfers, der theologia crucis. Der byzantinischer Osten hingegen hat in seinem Liturgieverständnis das Erbe der Alten Kirche bewahrt: Die gloria Dei, der im Lichtglanz strahlende Gottessohn, die Verklärung des Auferstandenen, die geistgewirkte Einheit alles Geschaffenen in Gott.37 Liturgie wurde und wird in der Ostkirche als innere Einigung in diesem Leben mit dem in ewiger Majestät fortlebenden und triumphierenden Christus verstanden und hat daher vor allem eine verklärende Wirkung.

Wie lässt sich Ratzinger abschließend in diese beiden großen liturgischen Strömungen einordnen? Zum einen denkt er in guter abendländischer Tradition Liturgie ganz christologisch, als Vergegenwärtigung des Kreuzesgeschehens. Zum anderen aber tritt bei ihm immer wieder die pneumatologische Komponente hervor, die Präsenz des Heiligen Geistes, die überhaupt sein ganzes Liturgieverständnis durchdringt. Muss dies überhaupt ein Gegensatz sein? Nein, denn Liturgie ist für Joseph Ratzinger Auftun der Tore dieser Welt, damit Gott einziehen kann. Liturgie besteht für ihn aus zwei Bewegungen, dem Aufbrechen des Menschen, um dem Herrn entgegenzugehen und dem Kommen des Herrn.38 Das geschichtlich Gewordene und Gewachsene, welches die Liturgiekonzeption des Westens bestimmt, ist für ihn nicht unvereinbar mit der östlichen Verständnis: Liturgie, die sich als Abglanz der ewigen Liturgie, als das Hineintreten des göttlichen Lichtes durch das heilige Geschehen in unsere Zeit versteht.39 „Beide Konzeptionen haben ihr Recht“40, so Ratzinger wörtlich, denn „im Werdenden und Gewordenen“ wird der „unantastbare[] Abglanz der ewigen Liturgie“41 sichtbar. Diese Synthese ließe sich in einer Theologie der gloria crucis gedanklich fassen. Damit ist es Ratzinger gelungen, trotz des Primats der Christologie das christologisch-inkarnatorische Liturgieverständnis des Westens mit dem pneumatologisch-eschatologischen des Ostens zu einer echten Synthese zu verbinden, was auch auf orthodoxer Seite anerkannt wurde, die in Benedikt XVI. „den am meisten orthodox denkenden Papst des letzten Jahrhunderts“42 sieht.

Ich komme zum Schluss: Wir sind in diesem kurzen Beitrag der pneumatologischen Dimension in Ratzingers Liturgieverständnis nachgegangen, die den christologischen Primat ergänzt. Das Gesagte wirft nun auch ein neues Licht auf den Titel seines liturgischen Hauptwerkes, „Der Geist der Liturgie“, der mehr als eine Anspielung auf Guardinis Schrift „Vom Geist der Liturgie“ ist.43 Der Geist der Liturgie ist bei Ratzinger wesentlich der Heilige Geist in der Liturgie, der uns zu Christus führt, zur Mitte seiner Theologie.44


1 Joseph Ratzinger, „Im Angesicht der Engel will ich dir singen“. Regensburger Tradition und Liturgiereform, in: JRGS 11, 549-570, hier 555; zur Verwobenheit von Liturgie und Christologie bei Ratzinger vgl. Helmut Hoping, Gemeinschaft mit Christus. Christologie und Liturgie bei Joseph Ratzinger, in: IKaZ 35 (2006), 558-572.

2 Ratzinger, Im Angesicht, 555.

3 Ratzinger, Im Angesicht, 555.

4 Joseph Ratzinger, Geist der Liturgie. Eine Einführung, in: JRGS 11, 29-194, hier 149.

5 Joseph Ratzinger, Das Welt- und Menschenbild der Liturgie und sein Ausdruck in der Kirchenmusik, in: JRGS 11, 527-547, hier 534.

6 Vgl. Ratzinger, Welt- und Menschenbild , 531-534.

7 Ratzinger, Welt- und Menschenbild, 534.

8 Vgl. Ratzinger, Welt- und Menschenbild, 534. Nur der vom Geist-Handeln Gottes bestimmte Gottesdienst ist geistbestimmter Gottesdienst, mit Paulus gesprochen logike latreia (Röm 12,1); von Johannes her gedacht wäre das Anbetung in Geist und Wahrheit (vgl. Joh 4,23); logike latreia könnte aber auch wiedergegeben werden mit „vom Wort geprägte Gottesverehrung“, von einem Wort, das biblisch gesprochen „mehr ist als Sprache und Rede, nämlich schöpferische Wirklichkeit. Es ist allerdings auch mehr als bloßer Gedanke und bloßer Geist: Es ist sich auslegender, sich mitteilender Geist“ (ebd., 538), was dann in seinen Überlegungen zur liturgischen Musik bedeutsam wird, wie wir noch sehen werden.

9 Vgl. Ratzinger, Welt- und Menschenbild , 534.

10 Vgl. Joseph Ratzinger, „Auferbaut aus lebendigen Steinen“. Das Gotteshaus und die christliche Weise der Gottesverehrung, in: JRGS 11, 443-461, hier 460.

11 Vgl. Ratzinger, Geist der Liturgie, 149.

12 Ratzinger, Geist der Liturgie, 149.

13 Ratzinger, Geist der Liturgie, 149.

14 Ratzinger, Geist der Liturgie, 149.

15 Ratzinger, Geist der Liturgie, 149.

16 Vgl. Ratzinger, Geist der Liturgie, 150.

17 Ratzinger, Geist der Liturgie, 30. An anderer Stelle schreibt er: „Gebete, die aus dem Herzen gläubiger Menschen unter der Führung des Heiligen Geistes aufgestiegen sind, sind uns eine vom Heiligen Geist angebotene Schule, die langsam unseren stummen Mund öffnet und uns hilft, beten zu lernen“ (ebd. 180-181).

18 Vgl. Ratzinger, Geist der Liturgie, 144-145; vgl. hierzu auch Kurt Koch, Die Konstitution über die Heilige Liturgie und die nachkonziliare Liturgiereform. Innovation und Kontinuität im Licht der Hermeneutik der Reform, in: Papst Benedikt XVI. und sein Schülerkreis / ders. (Hg.), Das Zweite Vatikanische Konzil. Die Hermeneutik der Reform. Herausgegeben im Auftrag des Schülerkreises von Papst Benedikt XVI. von Stephan Otto Horn und Siegfried Wiedenhofer, Augsburg 2012, 70-98, hier 76-80.

19 Vgl. Joseph Ratzinger, 40 Jahre Konstitution über die heilige Liturgie. Rückblick und Vorblick, in: JRGS 11, 695-711, hier 695.

20 Ratzinger bezeichnet die das Wort überschreitenden Gabe des Singens und Spielens vor Gott als Geschenk des Geistes, vgl. Ratzinger, Geist der Liturgie, 132.

21 Ratzinger, Geist der Liturgie, 125.

22 Vgl. Joseph Ratzinger, Zur theologischen Grundlegung der Kirchenmusik, in: JRGS 11, 501-526, hier 517.

23 Ratzinger, Geist der Liturgie, 125; vgl. hierzu Michaela C. Hastetter, Liturgie – Brücke zum Mysterium. Grundlinien des Liturgieverständnisses Benedikts XVI., in: dies. / Christoph Ohly / Georgios Vlachonis (Hg.), Symphonie des Glaubens. Junge Münchener Theologen im Dialog mit der Theologie Benedikts XVI., St. Ottilien 2007, 131-150, insb. 140-142.

24 Ratzinger, Theologische Grundlegung, 519-520.

25 Ratzinger, Theologische Grundlegung, 520.

26 Ratzinger, Welt- und Menschenbild, 540.

27 Vgl. Ratzinger, Welt- und Menschenbild, 540, hier wörtlich: „Es spielt sich Verleiblichung ab, die Vergeistigung ist, und Vergeistigung, die Verleiblichung ist. Die christliche Verleiblichung ist immer zugleich Vergeistigung, und die christliche Vergeistigung ist Verleiblichung in den Leib des menschgewordenen Logos hinein.“ Ähnlich schon an anderer Stelle: „Die Vergeistigung der Sinne ist die wahre Vergeistigung des Geistes“ (Ratzinger, Theologische Grundlegung, 520).

28 Ratzinger, Auferbaut, 456.

29 Ratzinger, Auferbaut, 456.

30 Für Ratzinger heißt das aber auch, dass dort, wo der Geist baut, steinerne Kirchenbauten letztlich ersetzbar und gleichwertig werden. So ergeben sich für ihn erst auf der zweiten Ebene die Rangunterschiede von Kathedralkirchen (als Bischofskirchen) und kleinen Dorfkirchen, vgl. hierzu Ratzinger, Auferbaut, 456-457.

31 Vgl. Ratzinger, Auferbaut, 458-459.

32 Vgl. Ratzinger, 40 Jahre Konstitution ,703.

33 Vgl. Ratzinger, 40 Jahre Konstitution ,703.

34 Vgl. hierzu und im Folgenden, Ratzinger, Geist der Liturgie, 110-113.

35 Ratzinger, Geist der Liturgie,111.

36 Ratzinger, Geist der Liturgie,111.

37 Vgl. hierzu Ildefons Herwegen, Der heilige Benedikt – ein Charakterbild, Düsseldorf 1951, 128-129.

38 Joseph Ratzinger, „Wecke Deine Macht auf und komm“. Adventspredigt im Hohen Dom zu Trier, in: JRGS 11, 719-723, hier 722.

39 Vgl. Joseph Ratzinger, Zum Gedenken an Klaus Gamber, in: JRGS 11, 634-635.

40 Ratzinger, Zum Gedenken, 635.

41 Ratzinger, Zum Gedenken, 635.

42 Vladimir Ivanov, „Der Geist der Liturgie“ von Joseph Ratzinger im Lichte der orthodoxen Theologie, in: OFo 21 (2007), 141-152, hier 152. Diese Übereinstimmung in liturgiewissenschaftlichen Fragen bezieht sich nicht nur auf den „vollen Einklang mit der orthodoxen Ikonentheologie“, sondern überhaupt auf Ratzingers Buch „Der Geist der Liturgie“, der „auf ein überaus großes Interesse bei heutigen orthodoxen Theologen stößt“ (ebd.). Ivanov fährt fort (wo sich dann am Schluss auch die zitierte Spitzenaussage findet): „Man kann sich nur wundern, wie langsam der Prozess seiner Rezeption nicht allein bei orthodoxen, sondern auch bei katholischen Theologien verläuft, während es als Ausgangspunkt für einen produktiven Dialog dienen könnte. Leider sind Themen wie diese gegenwärtig von kirchenpolitischen Fragen (vor allem vom Uniatismus) verdrängt worden, die das Interesse von den wirklich ernsten und perspektivischen Problemen abgelenkt haben. Von ihrer Bewältigung hängt in nicht geringem Maße das Schicksal der europäischen Christenheit ab. Die Geschichte bietet diese wohl einmalige Chance gerade jetzt, wo die Römisch-katholische Kirche von Benedikt XVI. geleitet wird, dem am meisten orthodox denkenden Papst des letzten Jahrhunderts“ (ebd.).

43 Hier wörtlich: „In seinen wesentlichen Intentionen deckt es sich durchaus mit dem, was seinerzeit Guardinis Schrift gewollt hatte; deswegen habe ich mit Absicht einen Titel gewählt, der sofort an den Klassiker liturgischer Theologie denken lässt“ (Ratzinger, Geist der Liturgie, 31).

44 Ratzinger, Geist der Liturgie, 153.